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ADAN Elevate – Was motiviert BPoC Unternehmen zu gründen?


adan - 25. December 2021 - 0 comments

Was motiviert BPoC Unternehmen zu gründen?

Ergebnisse aus der Umfrage des ADAN e.V. zu BPoC Unternehmertum in der D-A-CH Region

Motivation im Unternehmertum

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und man setzt sich wieder neue Ziele, oder man fokussiert sich darauf, die bereits existierenden persönlichen Errungenschaften zu maximieren. Kurz gesagt: Keep the motivation high! In diesem Blogartikel gehe ich hauptsächlich auf unsere Umfrage zu BPoC (Black and People of Color) Unternehmertum in der D-A-CH Region ein, und die Beweggründe, die (angehende) Gründer:innen angaben ein Unternehmen zu gründen.

Vorher noch ein kurzer Exkurs. Im Kontext des Unternehmertums schaut man sich unter anderem Motivation auf dem Hintergrund konkreter Parameter an, sogenannter Push- und Pull-Faktoren. Push-Faktoren sind intrinsische oder extrinsische Motivatoren, die Individuen zum Unternehmertum antreiben, um eine Überlebensgrundlage zu haben. Die Lebensbedingungen und/oder Berufsperspektiven sind suboptimal und das Individuum wird in das Unternehmertum gedrängt, z.B. (Langzeit-)Arbeitslosigkeit, finanzielle Not oder (fristlose) Kündigung. Pull-Faktoren hingegen werden mit chancenorientiertem Unternehmertun in Verbindung gebracht. Die Motivation stammt hier aus Gründen, welche über lebensnotwendige Grundbedürfnisse hinausgehen, d.h. Unabhängigkeit, Selbstverwirklichung, persönliche Weiterentwicklung, Gewinnorientierung, Status und Vermögensaufbau. Unabhängig davon welche Beweggründe Unternehmer:innen für die Gründung haben ist es ersichtlich, dass sie etwas verändern möchten, sei es in Ihrem Leben, oder im Leben anderer.

Was treibt BPoC an ein Unternehmen zu gründen?

Die Umfrage stellte konkret die Frage an (angehende) Gründer:innen: Was ist/war deine Motivation ein Unternehmen zu gründen? Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit vorgegebene Antworten auszuwählen und auch im Freitext ihre Beweggründe für die Gründung zum Ausdruck zu bringen. Fünf vorgegebene Antworten sind deutlich hervorgestochen: “Meine Community zu helfen/Ein Problem in meiner Community anzugehen”, “Meinem Interesse folgen/Meiner Leidenschaft zu gründen”, “Ein soziales Problem lösen”, “Meinen eigenen Betrieb führen/Mein/e eigene/r Chef:in sein” und “Eine Marktgelegenheit nachzugehen”.

Wenn man die Antworten im Kontext der Push- und Pull-Faktoren analysiert, wird auf den ersten Blick deutlich, dass Pull-Faktoren eine Rolle spielen. Die Individuen wollen einen neuen Schritt wagen, um sich persönlich weiterzuentwickeln, oder um eine Marktlücke zu füllen. Unabhängig von der konkreten Branche ist hier der Gedanke und der Prozess einer Innovationsbereitschaft ersichtlich. Auf den zweiten Blick kann man die Antworten aber auch im Kontext der Push-Faktoren betrachten. Die Ergebnisse zeigen, dass 50% der (angehenden) Gründer:innen mit ihrem Startup ein bestimmtes soziales Problem lösen wollen. Fast 80 % der (angehenden) Gründer:innen verfolgen das Unternehmertum, um ihrer Leidenschaft nachzugehen und auf etwas hinzuarbeiten, das sie so persönlich bereichert, wobei der finanzielle Gewinn zweitrangig wird. Sicherlich, kann dieser Push in vielen Fällen trotzdem dazu führen, dass durch die Gründung ein finanzieller Gewinn erzielt wird.

In der Umfrage haben wir die Teilnehmenden auch gefragt, wie sie Erfolg definieren. Aufgrund der individuellen Auslegungen und Wahrnehmungen ist Erfolg, auch im Gründungskontext nicht nur einseitig definierbar. Grundsätzlich lässt sich jedoch festhalten, dass Erfolg für die Teilnehmenden, nicht ausschließlich finanziell, sondern auch auf einer emotionalen Basis zu betrachten ist. Die Mehrheit der (angehenden) Gründer:innen setzt Erfolg mit persönlicher Zufriedenheit und der Tatsache etwas zurückzugeben bzw. eine Veränderung herbeizuführen gleich. Sie sehen Erfolg als Errungenschaft bzw. dem Erreichen ihrer individuell gesetzten Ziele, die nicht zwingend finanziell messbar sind.

Was ist also die Motivation von (angehenden) BPoC Gründer:innen in Deutschland?

Es gibt nicht die Antwort auf diese Frage. Trotzdem konnte ich feststellen, dass Gründung für BPoC in Deutschland mehr als nur Innovation in einer spezifischen Branche ist. Es ist Selbstverwirklichung, Weiterentwicklung, Originalität und vor allem auch die Rückgabe an und die Unterstützung der Community. Erfolg kann man somit mit dieser afrikanischen Weisheit gleichstellen: “If you want to go fast, go alone. If you want to go far go with your community”.

Autor:

Projektassistentin ADAN e.V.

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